Tagesgeldkonto
Mit einem Tagesgeldkonto müssen sich Anleger weder Gedanken über Kursschwankungen noch über die Verfügbarkeit ihrer Geldanlage machen. Über auf ein Tagesgeld eingezahltes Geld kann jederzeit verfügt werden.
In dieser Eigenschaft ähnelt es einem Girokonto. Der wesentlichste Unterschied zum Girokonto: Anleger können nur über Guthaben verfügen. Ein Dispositionskredit kann mit einem Tagesgeldkonto nicht genutzt werden und es steht nicht für den Zahlungsverkehr zur Verfügung. Das heißt, Lastschriften oder Daueraufträge können nicht von einem Tagesgeldkonto abgebucht werden. Stattdessen dient ein Tagesgeld dem pflegeleichten Vermögensaufbau und ermöglicht das Parken einer Geldreserve, die jederzeit verfügbar ist.
Einstieg in die Geldanlage
Verbraucherschützer empfehlen als „eiserne Reserve“ für unvorhersehbare Ausgaben etwa das drei- bis vierfache eines Monatseinkommens auf einem Tagesgeldkonto anzulegen. Anleger können damit einen soliden Grundstein für ihre Geldanlage legen.
Sicherer Vermögensaufbau
Für Anleger, die diesen Betrag noch nicht erreichen, empfiehlt sich vor dem Abschluss langfristiger Fondssparpläne oder einer Versicherung zur Altersvorsorge zunächst ebenfalls die Eröffnung eines Tagesgeldkontos als Basis für den Vermögensaufbau. Mit der Einrichtung eines Dauerauftrags vom Girokonto wird das Tagesgeld automatisch zu einem kostenlosen Sparplan. Im besten Fall mit attraktiven Zinsen.
Gleichzeitig profitieren Anleger weiter von der vollen Flexibilität, die nur ein Tagesgeld bieten kann. So können Anleger im Fall der Fälle jederzeit Teilbeträge oder auch das gesamte Guthaben vom Tagesgeld abrufen. Gelegentlich werden Tagesgeldkonten daher auch als Abrufkonto oder Callgeld bezeichnet.
Ein Tagesgeldkonto ist kein Allheilmittel,
aber noch immer eine gute Geldanlage.
Entscheidend für die Beantwortung der Frage, ob ein Tagesgeldkonto auch für größere Anlagebeträge die richtige Wahl ist, ist vor allem, wann welcher Teil der Geldanlage verfügbar sein muss. Nur so lassen sich mögliche Alternativen zum Tagesgeld, wie beispielsweise eine Anlage als Festgeld, auf einem Sparkonto oder in verzinsliche Wertpapiere objektiv beurteilen. Guthabenanteile auf dem Tagesgeldkonto, die nicht für unvorhersehbare Ausgaben täglich verfügbar sein müssen, können so zu festen und in der Regel besseren Zinsen angelegt werden.
Neben dem Vergleich der Tagesgeldzinsen mit den Zinsen möglicher Alternativen spielt dabei auch die jeweilige Markterwartung eine Rolle: Wenn sicher feststeht, dass die Zinsen schon in wenigen Wochen steigen, macht es natürlich mehr Sinn einen größeren Betrag als nur den "Notgroschen" auf dem Tagesgeld vorzuhalten und Teilbeträge vom Tagesgeld erst dann fest anzulegen, wenn die Zinsen wieder gestiegen sind. Bei rückläufigen Zinsen – vor allem aber auch, wenn sich abzeichnet, dass die Tagesgeldzinsen längere Zeit nicht steigen werden, ist es sinnvoller, die Anlage auf den Teil der Geldanlage zu begrenzen, der wirklich täglich verfügbar sein soll. Für den Rest der Geldanlage lassen sich dann noch höhere Zinsen erzielen.
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