Vorsicht Zinsfalle!
Mit einem Tagesgeld können Anleger täglich über ihr gesamtes Guthaben auf dem Tagesgeldkonto verfügen, ohne dass sie Kündigungsfristen einhalten oder Vorschusszinsen befürchten müssen. Die Kehrseite dieses Vorteils: Tagesgeldzinsen sind variabel. Das heißt, dass sie auch von einem auf den anderen Tag sinken können.
Im Gegensatz dazu können Anleger, die sich für ein Festgeld entscheiden, für die komplette Laufzeit ihrer Geldanlage mit festen Zinsen rechnen. Und das ganz unabhängig davon, ob sie sich für ein Festgeldkonto mit einer Laufzeit von sechs Monaten oder eine Festgeldanlage über 3 Jahre entscheiden. Mit Ihrem Festgeld müssen sie während der Laufzeit keine sinkenden Zinsen befürchten.
Die richtige Wahl zur richtigen Zeit
Während Tagesgeld die richtige Wahl ist, wenn mit (weiter) steigenden Zinsen zu rechnen ist, da dann naturgemäß auch die Zinsen auf dem Tagesgeldkonto steigen, können sich Anleger mit einem Festgeld garantierte Zinsen für den Teil Ihres Vermögens sichern, den sie nicht täglich verfügbar oder auf Grund einer geplanten Anschaffung sowieso erst zu einem späteren Zeitpunkt benötigen.
Beginnen die Zinsen am Geld- und Kapitalmarkt zu sinken, passen Banken in der Regel zunächst die Zinsen für Festgeld und Sparbriefe nach unten an. Das hat zur Folge, dass Anleger für Angebote mit einer längeren Laufzeit nur noch geringere Zinsen als für Guthaben auf einem Tagesgeld erhalten.
Was auf den ersten Blick paradox wirkt, ergibt bei näherer Betrachtung duchaus Sinn: Denn während die Bank die für ein Festgeld zugesagten Zinsen bis zur Fälligkeit der Anlage nicht reduzieren kann, können Tagesgeldzinsen täglich angepaßt werden. Gehen Experten von sinkenden Zinsen aus, macht es daher für eine Bank keinen Sinn mehr, eine langfristige Verpflichtung auf Zahlung hoher Zinsen einzugehen. Am Zinsunterschied zwischen Festgeld und Tagesgeld können Anleger die erwartete Zinsentwicklung ablesen. Und entsprechend handeln.
Rechtzeitig feste Zinsen sichern
Spätestens, wenn die Tagesgeldzinsen über den Zinsen für Festgeld liegen, sollten Anleger daher darüber nachdenken, einen Teil ihres Vermögens vor weiter sinkenden Zinsen zu schützen. Unser Tipp: Durch die Kombination mehrer Festgeldkonten mit kurzen, mittleren und längeren Laufzeiten bleiben Sie in höchstem Maße flexibel und laufen nicht Gefahr, dass gleich ein größerer Teil Ihrer Geldanlage oder sogar Ihre gesamte Geldanlage gerade dann fällig wird, wenn die Zinsen für eine Wiederanlage auf dem Festgeld oder einem Tagesgeld noch niedriger sind.